»Am Donnerstag hat Gott Geburtstag«, sagte das All am Dienstag und legte die Beine auf den Tisch in der »Detail«.
Obwohl das All ihr bester Kumpel war, mochte die Sonne nicht, dass es sich in ihrer Lieblingsbar aufführte wie ein Cowboy. Doch sie verzog nur die Miene. Immerhin setzte das All sie für sämtliche Partys der bekannten Galaxis auf die Gästeliste. Wäre die Sonne vor die Wahl gestellt worden, entweder auf einen ihrer siebenundzwanzig Schminkspiegel oder auf das Tanzen zu verzichten, wäre sie in große Entscheidungsschwierigkeiten geraten.
»Schon wieder ein Jahr rum?« wunderte sie sich.
»Ist sein Millionster. Er macht eine Riesenparty mit Feuerwerk und Gogo-Galaxien.« Die Augen der Sonne leuchteten. Das Weltall bohrte mit dem Fingernagel in einem Zahnzwischenraum und meinte schließlich: »Jedenfalls treffe ich mich morgen Vormittag mit dem Feuer, um ein Geschenk für Gott zu kreieren. Wenn du zu Party willst, mach mit. Ohne Geschenk kommst du da diesmal nicht rein. Um zehn fangen wir hier an.« Die Sonne stellte einen Spiegel auf den Tisch und begann, ihre Augenbrauchen zu zupfen. »Früh um zehn? Das ist ja vor dem Aufstehen! Heute Abend legen die ‚Moon Twins’ in der Corona-Bar auf. Das wird bestimmt spät.« »Wie du meinst,« sagte das All, spuckte in ein Taschentuch und rieb sich die Stiefel blank. »Aber ich sage dir, du verpasst was, wenn du nicht zu Gottes Geburtstag erscheinst. Du kennst ihn ja. Der hat’s echt drauf.«
»Ich werde mich bemühen« resignierte die Sonne. »Übrigens: Was ist eigentlich mit der Karte für die ›Funky Planets‹? Die hast du mir schon seit Jahrhunderten versprochen.«
Das All grinste: »Kriegst du morgen. Wenn du da bist. Also: um zehn!« Es schnipste nach dem Wirt der »Detail«, dem etwas älteren Herrn Teufel, zahlte und stampfte aus der Bar.
Am nächsten Tag erwachte die Sonne mit schwerem Kopf. Sie wälzte sich auf die Seite und starrte den Wecker an. Der große Zeiger stand auf der Zwölf und der kleine auf neun. Mist. Wie sollte sie es in einer Stunde in die »Detail« schaffen? Warum musste sie auch so lange mit Mark von den Mondzwillingen flirten! Irgendwann war er auf dem Klo verschwunden und als er nach einer Viertelstunde endlich wiederkam, hatte sie ihn mit einem stürmischen Kuss begrüßt. Erst später stellte sie fest, dass dies nicht Mark gewesen war, sondern Markus. Müssen sich Zwillinge so verdammt ähnlich sehen? Jedenfalls war der Abend damit gelaufen und gegen Fünf legte sich die Sonne frustriert und allein ins Bett.
Von dort sprang sie nun mit einem Satz auf. Sie hechtete in die Küche. Wenigstens ein Kaffee musste drin sein. Als sie die Büchse öffnete, fielen ihr drei Krümel entgegen, die ebenso müde aussahen wie sie.
Dann eben kein Kaffee. Sie duschte fix mit eiskaltem Wasser – Gott hatte mal wieder die Warmwasser-Versorgung abgestellt – sprang in ihren Sonnenwagen und nahm Kurs auf die Milchstraße. Natürlich stand sie nach drei Minuten im Stau.
Das waren die Momente, in denen sie ernsthaft daran zweifelte, ob sie überhaupt noch jung genug war für dieses ungeregelte Dasein. »Wie oft,« so dachte sie, während vor ihr ein müder Roter Riese trödelte, »wie oft will ich mir das noch antun? Nächste Woche lasse ich alle Partys aus und gehe um Sieben schlafen.« In dieser Woche dachte sie diesen Gedanken bereits zum vierten Mal.
Der Rote Riese war abgebogen, die Sonne umkurvte geschickt zwei Weiße Zwerge und bog nach drei Lichtjahren endlich rechts ab. Es überraschte sie nur wenig, dass rings um die »Detail« kein einziger Parkplatz zu finden war. Die Sonne schaute auf ihre innere Uhr – zwölf nach zehn. Wenn sie ewig nach einer Lücke suchte, konnte sie das Treffen mit dem All und dem Feuer abschreiben und damit auch Gottes Party. Die war das Highlight des Jahrtausends – wer da fehlte, konnte sich gleich ins Grau verziehen. Selbst Gott wurde nur einmal eine Million.
Außerdem behandelte er sie seit ihrer Schöpfung wie seine Lieblingstochter, was ihr schon manchen Vorteil in punkto Attraktivität eingebracht hatte. Sie war ihm also etwas schuldig und parkte in einer Wurmloch-Ausfahrt.
Sie hatte Glück: Die anderen beiden hatten eben erst begonnen, da das Feuer die ganze Nacht an seiner dritten Doktorarbeit über quantenchromographische Phänomene gebrütet hatte und ebenfalls knapp aus dem Bett gekommen war. Allerdings musste die Sonne zugeben, dass es weitaus besser aussah als sie. Allerdings hatte das Feuer in der Nacht seinen Tomatensaft pur getrunken, während ihrer mit Wodka versetzt gewesen war.
Da die drei aber zusammen ein ziemlich gutes Team waren, hatten sie innerhalb kürzester Zeit ein wunderbares Geschenk für Gott erschaffen. Natürlich waren sie im Gegensatz zu ihm nicht solche Naturtalente, was die Schöpfung anging, dennoch konnte sich ihr Ergebnis sehen lassen. Sie hatten etwas erschaffen, das sowohl gut aussah als auch nützlich war. Das Ergebnis war eine 12.700 Kilometer große schimmernde Kugel mit breiten grünen und bläulich glitzernden Flächen. Auf einem Gipfel erstrahlte ein goldenes Licht, das obere und untere Fünftel war mit zarten silbernen Platten überzogen, welche sie – das war ein Einfall der Sonne – teilweise verflüssigten, so dass kleine flimmernde Seen entstanden. In eine kleine Spalte gravierten sie den Namen für ihr Präsent: Erde. Die perfekte Kugel überzogen sie mit einem hellblauen Gitternetz und verdampften zum Schluss reines Wasser, das sich gleichmäßig um das Gebilde herum legte. Sie wussten, dass Gott ein Faible für naturwissenschaftliche Spielereien hatte. So konnte er tagelang die Reaktionen zwischen dem flüssigen Silber, dem Gas und dem Wasser variieren.
Das Feuer legte ihr Werk vorsichtig auf eine Serviette und stand auf. Während es seinen roten Schal umband sagte es: »Ich muss wieder los. Meine Doktorarbeit ruft. Macht’s gut. Ach so, All: Viel Glück für morgen!« Es nickte der Sonne zu und verschwand.
»Morgen?« Die Sonne schaute das All fragend an. »Wieder so ein Duell mit einem Paralleluniversum«, erklärte das All. »Wir treffen uns am Ende der Milchstraße. Kurz vor der Sternenwüste. Wenn das mich erledigt, könnte es hier nächste Woche ganz anders aussehen.« »Das ist doch jetzt schon das dritte Mal in den letzten hunderttausend Jahren. Kann Gott da nicht mal was unternehmen?«
»Ich sag’s nur ungern«, zuckte das All mit den Schultern, »Aber der hat auch nicht alles im Griff, was er mal erschaffen hat. Manchmal verzettelt er sich halt und wir müssen das ausbaden. Was soll’s, vielleicht werde ich ja wiedergeboren. Ist zwar lästig, von vorne anzufangen, aber so ist das eben.« Die ganze Zeit hatte die Sonne das Gefühl, irgend etwas Wesentliches vergessen zu haben. Aber es fiel ihr nicht ein. Das All betrachtete die Kugel, die sie erschaffen hatten, welche sich jetzt sanft um sich selbst drehte. »Deshalb wird es wohl auch nötig sein, dass du die Erde mitnimmst und bis zur Party darauf achtest.« »Ich?« Die Sonne wurde blass. »Und wenn ich sie verliere? Oder sie fällt runter? Außerdem muss sie doch noch eingewickelt werden.« Das All hob bedauernd die Hände. »Also ich kann mich nicht drum kümmern. Wer weiß, ob ich morgen noch da bin. Und das Feuer ist zu sehr im Stress.«
Die Sonne grübelte. »Meinetwegen. Wenn ich sie ganz vorsichtig in meine Handtasche packe, wird wohl nichts passieren, oder? Ein bisschen Geschenkpapier finde ich schon.« Sie saßen noch ein paar Minuten zusammen und schwatzten über die Unerfahrenheit von Paralleluniversen, bis das All sich auf den Weg machte. Kaum war die Kneipentür hinter ihm zugefallen, sprang die Sonne auf und stürzte dem All hinterher.
Kurz vor der Tür lief ihr Teufel über den Weg und sie rempelte ihn übel an. »Junge Frau, zahlen müssten sie schon noch.« Hektisch öffnete sie ihre Handtasche und ließ sie vor lauter Aufregung fallen. Mist! Auf dem Boden verstreut lagen die vier bunte Schminkspiegel, drei Lippenstifte, eine Pinzette. Aus dem Augenwinkel nahm die Sonne gerade noch wahr, wie die blitzende Kugel davon kullerte. Sie sprang hinterher und bekam sie zu fassen, ehe das Geschenk unter der Theke verschwinden konnte. Aber die Erde sah noch recht unversehrt aus.
Hastig kramte die Sonne ein paar Münzen hervor, drückte sie dem Wirt, der komisch grinste, in die Hand und stürmte ins Freie, wo sie prompt mit dem Weltall zusammenprallte. Ihm war auch noch etwas eingefallen.
»Die Funky Planets«, stießen beide wie aus einem Munde hervor und lachten. Das All drückte ihr das Ticket in die Hand und machte sich wieder auf den Weg. Die Sonne begab sich zu der Wurmloch-Ausfahrt, zerknüllte den Strafzettel und fuhr nach Hause.
Die »Funky Planets« waren die angesagteste Boygroup im Umkreis von siebentausend Lichtjahren. Sie zeichneten sich durch wahrhaft himmlische Körper aus und wenn sie auftraten, klagten selbst die Schwarzen Löcher der Umgebung über mangelnde Anziehungskraft. Ihr großer Hit war »Be my Star«. Die Sonne hatte das All schon lange angebettelt, ihr endlich Karten für die Jungs zu besorgen und so stand sie nun überglücklich in der tosenden Menge, während vorne Sternennebel über die Bühne wallte und die »Planets« im Rhythmus der zugegeben etwas seichten Musik tanzten.
Nach der ersten Zugabe, die Sonne war schon arg durchgeschwitzt vom Mitsingen und Tanzen, spürte sie plötzlich Blicke auf sich ruhen. Verwirrt schaute sie sich um und starrte Herrn Teufel mitten in die Augen, der direkt hinter ihr stand. Sie rückte ein wenig von ihm ab, soweit das in der Menge ging. Da die Sänger sich noch ein wenig bitten ließen, mimte sie notgedrungen etwas Höflichkeit: »Was suchen Sie denn hier? Ich dachte, Sie stecken immer in der ›Detail‹? Seit wann interessieren Sie sich für solche Musik?« »Muss doch auf dem Laufenden bleiben. Vielleicht lade ich die Vier ja mal zu einem kleinen Sonder-Gig in meine Bar ein. Was hältst du davon?«
Der Sonne war es gar nicht recht, so sehr in die Pläne von Teufel eingeweiht zu werden. Soweit sie wusste, war der ungefähr so alt wie Gott und die Sonne stand nicht auf ältere Herrn. (Gott war da eine Ausnahme, schließlich hatte er sie erschaffen.) Zum Glück wurde sie in diesem Moment von den »Planets« erlöst, die sich hatten erweichen lassen und nun wieder auf der Bühne lärmten. Als sie sich das nächste Mal umdrehte, war Teufel verschwunden.
Müde und aufgedreht zugleich langte sie an diesem Abend zu Hause an. Sie fiel ohne weitere Umstände ins Bett und träumte davon, gemeinsam mit den Planets auf der Bühne zu stehen. Im Zentrum stand sie und tanzte, während die vier Sänger mit funkelnden Kugeln jonglierten. Mittendrin jedoch lösten sich die Gesichter der Band auf und nahmen die Züge von Teufel an. Sie fuhren fort, mit den Kugeln zu spielen, warfen sie hoch und immer höher. Dann verschwand diese absurde Band und die schimmernden Bälle fielen zu Boden, wo sie sich in armselige Haufen Matsch verwandelten. »Be my Star« verkam zu hässlichen Piep-Tönen, die mit Mühe an die Original-Melodie erinnerten. Die Sonne erwachte schweißgebadet, doch die piepsende Musik erklang weiter.
Schließlich erkannte sie, dass das ihr Telefon war, dessen Klingelton sie vor langer Zeit mit dem Nummer-Eins-Titel programmiert hatte. Sie fiel fast aus dem Bett, lief schlaftrunken ins Wohnzimmer und stellte fest, dass der Anrufer vor einer Sekunde aufgelegt hatte. In der Rufliste sah sie, dass das All versucht hatte, sie zu erreichen. Wahrscheinlich wollte es sich noch einmal melden, bevor es zu seinem Duell ging. Die Sonne wünschte ihm in Gedanken alles Gute, dachte an das Geschenk für Gott und schaute nach ihrer Handtasche. Die Handtasche war weg.
Verdammt, wo hatte sie die gelassen? Ganz ruhig, rekapitulierte sie. Ich bin nach Hause gekommen, habe den Schlüssel ans Brett gehangen und bin sofort ins Bett gegangen – Schlafzimmer! Logisch. Sie warf die Kissen auf dem Bett beiseite, wühlte auf der Schminkkommode alles durcheinander, nichts.
Noch einmal: Wohnungstür, Schlüssel, Schlafzimmer… Wo war die verfluchte Handtasche? Dann fiel es ihr ein: Sie hatte beide Hände gebraucht, um den Schlüssel in die Tür zu kriegen. Die Handtasche war schon fort, als sie nach Hause kam. Sie ließ das Konzert vor ihrem geistigen Auge entlanglaufen und plötzlich fiel ihr ein, wie sie die Tasche nach dem ersten Titel auf den Boden gestellt hatte, weil sie beim Tanzen und Jubeln störte. Nach der Begegnung mit Teufel hatte die Sonne noch einmal misstrauisch nach unten geschaut und die Tasche gesehen.
»Be my Star« piepste. Diesmal schaffte die Sonne es zum Telefon und war erstaunt, das Weltall zu hören. »Ich denke, du bist beim Duell?« »Kommt noch. Wollte nur mal hören, wie es gestern war.« Die Sonne schwärmte, wie toll das Konzert gewesen war, wie die Kostüme der Sänger ausgesehen haben und dass sie ihm überaus dankbar für das Ticket sei. Von Herrn Teufel und ihrer Handtasche erwähnte sie vorsichtshalber nichts. Das musste sie auch nicht. »Hast du auf das Geschenk aufgepasst? Du hast es ja sicher zu Hause gelassen, oder?« Sollte sie nun ihren alten Kumpel anlügen? »Na ja, das nicht, es ist noch in der Handtasche.« Das war zumindest nicht gelogen. Hoffte sie.
»Du bist ohne Handtasche los? Das passt ja gar nicht zu dir.« »Nicht doch, ich hatte sie natürlich dabei. Ich kann ohne die nicht leben, weißt du doch.« Immer noch nicht gelogen. Und geschickt das Thema gewechselt.
»Und jetzt ist sie wieder zu Hause?« Von wegen.
Nun rückte sie mit der Wahrheit heraus. Selbstverständlich war das All entsprechend sauer auf sie. »Das ist ja mal wieder typisch. Da vertraut man dem Mädel alle zehntausend Jahre etwas an und was passiert? Die Hübsche lässt es irgendwo stehen, damit sie sich besser amüsieren kann! Spitze! Und wo kriegen wir bis morgen ein neues Geschenk her?« Die Stimme des Alls zitterte vor Wut. »Ich muss mich mit Jung-Spunden um die Weltherrschaft prügeln, das Feuer sitzt knietief in seinen Studien und du bist zu doof, alleine was auf die Reihe zu kriegen! Ich … ich könnte dich auf den Mond schießen!« Wütend unterbrach das All die Verbindung. Eine Sekunde später klingelte das Telefon wieder. »Von den Gästelisten sämtlicher Partys im Umkreis von dreitausend Lichtjahren bist du gestrichen. Tschüss«, fügte das All hinzu, bevor es erneut den Hörer aufknallte.
Mit hängenden Schultern saß die Sonne auf ihrer Couch und heulte erst einmal. Dann sammelte sie sich und setzte sich zur Beruhigung an den Schminktisch im Wohnzimmer. Sicherheitshalber hatte sie dort alle Utensilien noch einmal zu liegen, falls die Kommode im Schlafzimmer … man konnte nie wissen. Frisch geschminkt fuhr sie zu dem Platz, wo das Konzert stattgefunden hatte. Es gab dort ein paar halbwegs feststehende Einrichtungen wie Toiletten für Sternenhaufen, Getränkestände mit leckeren Vakuumcocktails und einen Garderobentrakt. Dorthin wandte sie sich und fand einen freundlichen alten Halbmond, der den Boden fegte.
»Junges Fräulein, hier ist nicht nur eine blaue Handtasche abgegeben worden, sondern mindestens siebzig. Wir haben extra eine Kammer freimachen müssen. Keine Ahnung, was hier gestern los war. Aber wenn Sie mal schauen möchten.«
Er stellte den Besen beiseite und führte sie in einen kleinen Raum hinter der Garderobe. In der Tat lagen dort Regale voll mit blauen Handtaschen und schienen nur darauf zu warten, von der Sonne durchwühlt zu werden. Einige fielen natürlich sofort aus, weil sie entweder zu schwer oder zu leicht waren. Wieder andere bestanden aus einem eigenartigen Material, das die Sonne nicht kannte. Es fühlte sich etwas künstlich an und billig. Ein paar Mal war sie sich nicht ganz sicher, ob sie nicht schon ihre eigene in der Hand hatte, denn ebenso wie in ihrer waren auch dort mehrere bunte Spiegel, drei oder vier verschieden farbige Lippenstifte und hellgelbe Puderquasten zu finden. Doch schließlich wusste sie: diese Tasche gehörte ihr. Denn nur ihre hatte auf der Innenseite in Lippenstift »Ich liebe dich, du meine Sonne« zu stehen, womit sich Mark, der Mond, vorgestern heimlich verewigt hatte. Aber wo war die Kugel?
Sie ging zu dem alten Halbmond. »Aber meine Dame, hier nimmt doch niemand etwas aus den Fundsachen heraus. Was in ihrer Tasche fehlt, war auch nicht drin. Jedenfalls nicht, als sie abgegeben wurde. Tut mir leid.«
Wie sollte sie das dem Weltall erklären? Die Tasche da, das Geschenk fort.
Aber es half ja nichts. Sie musste es ihm sagen, vielleicht hatte es ja noch eine Idee. Doch immer, wenn die Sonne die 155 wählte, die Nummer vom All, nahm nur der Anrufbeantworter ab. »Lieber Anrufer, leider bin ich gerade die bestehende Weltordnung retten. Wenn sie Glück haben, erreichen Sie mich gegen achtzehn Uhr wieder. Nur zur Erinnerung an die Sonne: Falls du anrufst, um mir zu sagen, dass das Geschenk für Gott weg ist, kannst du seine Party wirklich vergessen. Ansonsten danke ich für die Nachricht.«
Nun heulte die Sonne erst recht. Alles war schief gelaufen. Ihr ganzes Leben hatte sie gegammelt. Immer trieb sie sich auf blöden Partys herum, war spät aufgestanden und hatte den halben Tag vor dem Spiegel vertrödelt. Wenn sie sich verliebt hatte, steckte sie keine Mühe in eine ernsthafte Beziehung. Wo war sie jetzt gelandet: Ihr bester Kumpel wollte nichts von ihr wissen, sie hatte kein Geschenk für ihren Schöpfer und ihre Wimperntusche war verschmiert. So ging das nicht weiter.
Sie hatte sich eben abgeschminkt und wollte gerade neues Wangenrouge auflegen, als das Telefon schon wieder klingelte. Na endlich – das Weltall! Dachte sie.
»Feuer? Ich denke du sitzt an deiner Doktorarbeit?« »Vergiss die Doktorarbeit. Du hast unseren Freund auf dem Gewissen.« Das Feuer erklärte der entsetzten Sonne, was, soweit es das wusste, passiert war. Wie verabredet hatte sich das All mit dem jungen Paralleluniversum getroffen. Zu Anfang sah es recht gut aus, beim Bewerfen mit Schwarzen Löchern und Supernovä hatte das All eindeutig mehr Erfahrung. Doch das andere Universum hatte als Sekundanten Herrn Teufel mitgebracht. Als es in die entscheidende Runde ging, in der die Waffen frei gewählt wurden, holte dieser eine geheimnisvolle blinkende Kugel hervor. »Weißt du, Sonne? So eine Kugel mit glitzernden Silberseen und leichtem Wasserdampf drum herum. Kommt dir die irgendwie bekannt vor? Die hat der Jungkrieger dem All einmal an den Kopf geworfen, woraufhin sie ins Dunkel forttrudelte. Unser Kumpel ist sofort umgekippt und Teufel hat sich angeblich sofort hinter der Kugel hergemacht.« »Hat er sie gefunden?« »Weiß ich nicht. Er ist seitdem verschwunden und hat die ‚Detail’ mitgenommen. Man munkelt, er habe mit Hilfe des Paralleluniversums ein Planetensystem entwickelt. In das soll er die Erde integriert haben. Fakt ist jedenfalls, dass du jetzt ganz schön in der Patsche steckst. Erst Gottes Geschenk verschlampen und dann den besten Kumpel ins Jenseits treiben«, setzte das Feuer hinzu.
»Wo ist denn das All jetzt?« fragte die Sonne besorgt. »Es hat doch gesagt, dass alles anders würde, wenn das Paralleluniversum gewinnt. Hier ist aber alles wie immer.« » Genau weiß ich es nicht«, antwortete das Feuer, »für gewöhnlich zieht es sich in solchen Fällen zu Gott zurück. Mal sehen, ob der es wieder aufpäppeln kann. Ich gehe ja heute Abend ohnehin zu Gott, wegen der Geburtstagsparty. Da schaue ich mal nach ihm. Ein Geschenk kriege ich schon gebastelt, hab schließlich Abitur.« »Und was soll ich machen? Ich komme doch ohne Geschenk da nicht rein.« »Lass dir was einfallen. Und zwar was anderes außer neuen Schminktechniken. Damit lässt sich Gott zu seinem Millionsten bestimmt nicht wieder abspeisen. Also, bis … wann auch immer.«
Die Sonne tat das, was sie heute bereits zwei Mal getan hatte: Sie heulte. Dann dachte sie, ohne sich weiter zu schminken, nach. Sie musste sich wirklich etwas einfallen lassen. In zwei Stunden begann Gottes Millionenparty. Sie ging in Gedanken ihre Freunde durch: das Weltall fiel aus, weil es fast nicht mehr existierte. Das Feuer hatte offensichtlich keine Lust, ihr aus der Patsche zu helfen. Gott konnte sie schlecht fragen. Blieb nur noch einer: Mark, der Mondzwilling. Hatte er nicht behauptet, sie zu lieben? Dann sollte er das mal beweisen. Wo hatte sie nur seine Telefonnummer? Sie wühlte ihr Notizbuch durch – nichts. Unter M kein Eintrag, auch nicht unter Z. Aber er hatte ihr doch die Nummer auf die Eintrittskarte geschrieben…
Hatte er nicht. Es war Markus’ Nummer. Als sie den Irrtum bemerkt hatte, hatte sie wütend den Zettel in den Sternenmatsch vor der »Corona« geworfen. Auch egal, dachte die Sonne sich. Dann wühle ich eben in der Pampe vor der Bar, bis ich diesen verdammten Zettel finde. Danach rufe ich Markus an, frage nach Marks Nummer. Den bitte ich um Mithilfe und schon komme ich heute Abend zu Gottes Party und kann nach dem All schauen. Klingt doch toll.
Eine halbe Stunde später wühlte sie vor der Bar im Dreck. Vor ein paar tausend Jahren hatte sie hier mal eine Haarspange verloren, die ihr ein Verehrer hundert Jahre später nach Hause gebracht hatte. Die Chancen standen also gar nicht so übel. Trotzdem wünschte sie sich, dass niemand sie dabei beobachten würde. Kaum hatte sie den Wunsch zu Ende gebracht, als sie eine entsetzliche Alkoholfahne roch.
»Na, Kindchen.« Ein versoffener alter Komet stand hinter ihr. Sie hasste es, Kindchen genannt zu werden.
»Hau ab.«
»Suchst du watt Bestimmtes?« Er grinste breit.
»Das geht dich gar nichts an. Verschwinde.« Sie wandte sich wieder dem Boden zu.
»Hätt ja sein können, dass ick habe, watt du brauchst. Aber wenn nich, denn nich.«
»Ganz bestimmt nicht. Los, dreh ab.«
»Wollt ja bloß höflich sein«, maulte er und zog fort.
Noch eine Stunde. Dieser verfluchte Zettel musste doch auftauchen. Wer sammelt schon blöde verschmierte Papierstücken in der Galaxis ein? Das Feuer behauptete immer, Materie könne nicht verschwinden. Also musste die Telefonnummer noch hier irgendwo existieren.
Als die Sonne gerade begonnen hatte, einen Mülleimer zu durchwühlen, tauchte der Komet wieder auf. Er hatte seine Runde beendet, hielt in der einen Hand eine Flasche Fusel und in der anderen einen 12.700 Kilometer großen braunen, eiförmigen Matschklumpen. Daran klebte ein weißes Stück Papier, das aussah wie eine Eintrittkarte.
»Na, Kindchen. Fündig geworden? Oder brauchste doch Hilfe? Bin n Profi in Sachen Finden. Wenn man so in der Gegend rumstreunt, gelangen einem die merkwürdichsten Dinge in die Hand.« Er ließ sich auf die Schwelle plumpsen. »Der Klumpen hier, zum Beispiel, ja, der hat Po-ten-zial. Verstehst du?« Die Sonne verstand zwar nicht, sie interessierte sich auch gar nicht für den Alten, aber unter diesen Umständen musste sie sich wohl anpassen. Sie setzte sich zu ihm und ließ sich die Sache mit dem Potenzial erklären. Selbst als er ihr die Flasche hinhielt, sagte sie nicht nein. Zu verlieren hatte sie sowieso nichts.
Der Alte Komet formte in seiner freien Zeit, von der er mehr als alles andere hatte, aus Matsch und Wasser Planeten. Die stellte er auf kleine Bahnen und erfreute sich daran, wie sie tagein tagaus umeinander trudelten. Wenn ihm das zu langweilig war, schoss er dazwischen und hieb sie wieder in Stücke.
»Siehste«, meinte er, »und der hier iss auch son Kannidat. Wah vohinn nur Eis. Nu isser schön matschig.«
»Ach – matschig … matschig ist gut, ja?« versuchte die Sonne zu folgen.
»Ja, matschig.« Er nickte vor sich hin. »Nur grün … grün dürfen sie nicht werden. Is eklig.«
Die Sonne bemerkte, dass sie langsam zu betrunken wurde. Sie musste handeln, schließlich lief ihr die Zeit davon.
»Zeig mal« sagte sie und griff endlich nach dem Klumpen mit dem Papier. Schnell zog der Komet die Hand weg.
»Nee, is meiner. Such dir selber einen.«
»Will doch nur magckn.«
»Was?«
»Mal gucken. Will doch nur mal gucken«, brachte sie schließlich zustande.
»Hm«, brummte er. »Na gut.« Der Komet nickte stumpf. Und nickte. Langsam schlossen sich seine Augen. Die Sonne stieß ihn an.
»Ach so. Hier.«
Sie nahm den Batzen in die Hand, zog vorsichtig das Papier ab, und betrachtete es – eine ganz normale Eintrittskarte. Völlig unbeschrieben. Sie begann gerade einen Plan zu schmieden, wie sie den Kometen wieder loswerden würde, als der loskreischte:
»Iiiiih, da wächst ja so grünes Zeug drauf.« Er zeigte auf die Kugel, die die Sonne unbeachtet neben sich abgelegt hatte. »Pfui Deibel, den haste versaut. Kannste behalten. Feiner Kumpan biste, wirklich.« Beleidigt schnappte der Komet seine Flasche und torkelte von dannen.
Frustriert, betrunken, ungeschminkt und mit einem matschigen Klumpen, auf dem sich immer weiter grünes Zeug breit machte, hockte die Sonne auf der Schwelle. In einer halben Stunde würde die Party beginnen. Sie hatte kein Geschenk, keinen Liebhaber und ihr bester Kumpel lag womöglich im Sterben, ohne dass sie ihn wenigstens sehen konnte.
Nur eine matschige Kugel, in deren Senken sich langsam Wasser sammelte, auf deren Ausbeulungen Eiskristalle erschienen und dessen Flächen entweder völlig austrockneten oder aber immer weiter mit grünem Bewuchs befallen war. Die Sonne kniff die Augen zu. Sieht ja ein bisschen aus wie die Erde, dachte sie. Ob das einer merkt? Ist zwar nur schnödes Eis statt Silber, aber macht doch nichts.
Schließlich mein Geschenk, kam sie bockig zu einem Ergebnis. Feuer hat selber eins, Weltall braucht keins mehr. Von wegen, ich kann bloß Schminktechniken machen. Ich geh da jetzt hin. Und wenn die mich rausschmeißen, hab ich Pech gehabt. Schlimmer kann’s nicht mehr werden.
Um Gottes Villa herum tummelte sich Partyvolk. Ein Doppelsternpaar stand schwatzend neben dem Tor, hinter ihnen stritt sich ein Meteorit mit einer Gaswolke darüber, wer zuerst da gewesen sei, was von einer Gruppe durchscheinender Radioquellen lästernd begleitet wurde. Ein wenig entfernt wartete ein Molybdän-Klumpen auf seine schwangere Freundin, eine Schwefelwolke, die in naher Zukunft ihr erstes gemeinsames Reaktionsergebnis zur Welt bringen würde.
Gottes zweistöckiges Gebäude im Stile späterer amerikanischer Landhäuser erreichte man auf einem Sandweg durch einen kleinen Vorgarten. Rechts und links des Weges sprühten extra zu diesem Zweck erschaffene Sonnenräder. Hinter dem Haus stiegen am dunklen Himmel vereinzelte Feuerwerksraketen auf. Gott selbst stand am Eingangstor.
Er trug einen hellen Anzug mit schwarzem Schlips und einem breitkrempigen hellbraunen Hut. Er sah in etwa so aus, wie er später einmal Anthony Hopkins in der Rolle des situierten (nicht des Menschen fressenden) Hannibal Lecter formen sollte. Allerdings wurde sein Gesichtausdruck etwas wilder, als er des Wagens der Sonne ansichtig wurde, der eben um die Ecke bog.
Das bedeutet, das Fahrzeug nahm die Ecke mit einigen Mühen. Es schleifte einen halben Asteroidengürtel hinter sich her und kam quietschend knapp vor ihm zum Stillstand. Die übrigen Gäste sprangen erschrocken beiseite und starrten auf die Wagentür, welche sich jetzt öffnete.
Die Sonne kroch heraus. Ihre Wangen waren purpurrot angemalt, der Lidschatten konkurrierte in der Farbe mit dem Nachthimmel und ihre Lippen waren von der gleichen Farbe wie Gottes Anzug. In der linken Hand hielt sie ein verklebtes Etwas, das aussah wie ein Klumpen Geschenkpapier, in der rechten eine angebrochene Flasche Champagner.
»Tach, Schöpfer«, stieß sie hervor und nahm einen Schluck. »Alles Gute zum Mellon … Milli … Milli-onsten.«
»Guten Abend, Sonne«, erwiderte Gott ruhig. Er hatte in seinem Leben schon einiges gesehen und war daher schwer aus der Fassung zu bringen.
»Hier«, sie riss den Klumpen nach vorn. »Hab n Geschenk. Nur für dich. Ist von mir, ganz alleine. Und keine Schamininktechnik«, setzte sie hinzu. »Hihi.«
Gott nahm den Brocken vorsichtig entgegen und packte ihn aus. Neugierig betrachtete er die Kugel. »Interessant. Was ist das?«
»Darf ich bekannt machen: die Erde!« betonte die Sonne mit stolz geschwellter Brust. »Mein Werk, jawohl.«
Gott hielt die Kugel ins Licht. »Sieht aus, als könne man eine Menge damit anfangen.«
»Nich’ wahr?« Die Sonne konnte sich nur noch mühsam im Gleichgewicht halten. »Darf ich jetzt rein? Muss mal … muss mal zum Weltall.«
Gott pustete. »Natürlich. Du hast ein Geschenk gebracht, ein sehr Schönes, also darfst du rein. Aber einen Moment noch.« Er hielt sie fest, als sie an ihm vorbei wollte. »Schau mir in die Augen.« Die Sonne versuchte ihr Bestes. Er schaute sie an. Lange. Sehr lange. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Am Ende der Ewigkeit war sie nüchtern. Sie blickte sich schüchtern um, während die anderen Gäste sich diskret abwandten, und schlich zur Villa.
In einem Krankenzimmer, abseits des Partyrummels, schwebte das All in einem Gestell. Es hatte die Augen geschlossen, doch seine Stiefel mit den golden schimmernden Spitzen trug es noch immer. In diesem Moment schlug es die Augen auf. »’nabend, Sonne. Hast es ja doch geschafft«, sagte es leise.
»Musste ja sehen, wie es dir geht.«
»Wie soll’s einem schon gehen, wenn man knapp am Urknall vorbeigerauscht ist«, erwiderte das All trocken. »Man versucht, wieder etwas Ordnung in die Dinge zu bekommen.«
»Wieder? Es ist doch alles wie vorher«, wunderte sich die Sonne.
»Findest du? War denn in den letzten Stunden für dich alles wie früher?«
Die Sonne stutzte. Das All hatte recht. Wann wäre sie früher auf die Idee gekommen, nach einer Eintrittskarte im Dreck vor einer Disco zu suchen? Sich mit einem Kometen zu betrinken? Ungeschminkt zu einer Party zu gehen? Das heißt, sie nahm an, dass sie ungeschminkt war. Weiter wollte sie darüber im Moment nicht nachdenken.
Das konnte sie auch nicht, denn Gott stand plötzlich in der Tür. »Ich glaube, es gibt da ein Problem mit deinem Geschenk.« Die Sonne starrte auf einen Klumpen Eis, den er in der Hand hielt.
Das All lächelte müde und bemerkte: »Macht das mal unter euch aus. Ich bin noch etwas lädiert. Aber, wie gesagt, Sonne, denke daran: Nichts bleibt, wie es war.«
Gott und die Sonne verließen das Zimmer. Auf dem Flur berichtete Gott, dass die Erde, seit die Sonne sie übergeben hatte, immer mehr vereiste, bis keinerlei Grün oder Blau mehr darauf zu erkennen war. Es schien so zu sein, dass dieser Planet nur dank ihrer Wärme sein Aussehen bewahren konnte. »Du wirst wohl längerfristig auf ihn acht geben müssen«, meinte Gott. »Oder willst du mir wirklich einen x-beliebigen Eisklumpen zum Millionsten schenken?«
Er trat ans Fenster und sah auf das Treiben hinter dem Haus. Die Sonne stellte sich neben ihn und schaute ebenfalls hinaus. In der sich amüsierenden Menge nahm sie plötzlich Mark, den Mondzwilling wahr. Oder war es Markus? Unruhig schlich er durch die Leute, als hielte er nach jemandem Ausschau. Jedoch suchte er nicht seinen Bruder, denn der hatte ihm vor seiner Nase den letzten Licht-Cocktail vom Büffet weggenommen.
»Aber ich kann mich doch nicht mein Leben lang an diese Kugel ketten!« wandte sich die Sonne protestierend an Gott. »Da komme ich ja auf keine Party mehr!« »Wer sagt denn, dass du es dein Leben lang tun sollst? Aber du bist alt genug, ein wenig Verantwortung zu übernehmen.«
»Dabei habe ich schon einmal versagt! Ich kann das nicht!« begehrte sie auf. »Jedenfalls nicht alleine«, fügte sie kleinlaut hinzu.
»Dann wird es höchste Zeit. Aber warum alleine? Ich wüsste da einen passenden Partner«, ließ Gott sie geheimnisvoll wissen und schaute wieder aus dem Fenster. Die Sonne runzelte die Stirn. Wie meinte er das? Doch nicht etwa…
Da Gott Gedanken lesen konnte, zuckte er nur leicht mit den Schultern. »Warum nicht? Teilt euch die Aufgabe. Eine Hälfte du, die andere Hälfte er.«
»Aber, dann kommen wir ja nie zusammen!«
»Wozu hat er einen Zwilling? Brüder helfen einander, musst du wissen.«
So hatte das Weltall es sich gedacht. Am nächsten Morgen gingen die Sonne, Gott und Mark, der Mondzwilling, zu dem alten Kometen und gaben bei ihm ein neunteiliges Planetensystem in Auftrag. Den dritten Planeten steuerten sie selbst bei.
Der Komet versprach, die Planeten nicht allzu bald wieder zu zerstören.
Gott sagte zu, bei der Erde selbst ab und an nach dem Rechten zu schauen.
(2002)
Den kompletten Text kann man in meinem Buch „Am Donnerstag hat Gott Geburtstag“ lesen.